Ruhe in Frieden, MCA

Seine schwere Krankheit war ja seit Jahren bekannt, und doch hat man irgendwie gedacht, dass das schon alles wieder gut wird mit dem Mann. Zumal er ja mit seiner Band erst im letzten Jahr noch eine Platte herausgebracht hat. Die Band sind die Beastie Boys, und bei dem Mann handelt es sich um Adam Yauch alias MCA. Nach dreijährigem Kampf gegen den Krebs ist der New Yorker Hip-Hop-Veteran heute gestorben. Mit 47 Jahren.

Tatort Bodensee

„Eines geht mir aber wirklich auf die Nüsse: diese ‚Tatort‘-Sache. Das ist das neue Ding, was wir coolen Leute seit einiger Zeit schauen müssen. Eine Art neue Spießigkeit. Ich finde diese Krimis furchtbar altbacken und öde. Nichts ist schlimmer als der Satz: „Der beste ‚Tatort‘ ist der Münsteraner.

Diese bösen Worte hat kürzlich Sarah Kuttner (Ex-VIVA und so weiter) im Spiegel zu Protokoll gegeben. Ob das Gemotze zitierwürdig ist, sei dahingestellt, aber auf diese elegante Weise sind wir wenigstens gleich beim Thema. Wobei, den letzten Teil des Kuttner-Disses unterschreib ich glatt. Kann ich mir nicht geben (Liefers). Und übrigens auch nicht den Leipziger (Thomalla) und bald den Hamburger (X-Ohrküken).
Obwohl, wie schon an anderer Stelle kommentiert, der Konstanzer Tatort leider meist auch nicht gerade zu den Glanzlichtern der Reihe zählt, sollten wir coolen Leute heute trotzdem die Glotze einschalten, wenn in der Episode „Schmuggler“ wieder am Bodensee ermittelt wird. Diesmal geht’s um krumme Geschäfte am Zoll. Und wie der Lokalpresse zu entnehmen ist, hat der Ravensburger Regisseur Jürgen Bretzinger bei der Gelegenheit auch wieder einige bekannte Nasen aus den Region vor die Kamera gelassen.

Den Trailer gibt’s hier.

Wo warst Du, als Freddie Mercury starb

Michael Jackson visits Freddie Mercury backstage. Los Angeles 1980. (PRNewsFoto/Hollywood Records)
Foto: PRNewsFoto/Hollywood Records

Wo warst du eigentlich, als Michael Jackson starb?

Seltsamerweise ist diese Frage nach dem Tod vom Jacko ja zu einem Symbol dafür geworden, wie man heutzutage große Ereignisse aufnimmt und verarbeitet. „Wo warst du, als Michel Jackson starb, wird man noch in zehn Jahren fragen“, waren sich deshalb auch manche Medien sicher. Na, dann schaun mer mal.
Genau heute vor zwanzig Jahren, als Freddie Mercury starb, spielte diese Frage jedenfalls noch überhaupt keine Rolle. Die Welt tickte in dieser Prä-Echtzeit-Ära einfach noch etwas langsamer. Deshalb könnte ich heute auch gar nicht mehr sagen, wo ich denn damals war. Aber ich weiß wohl noch, wo ich es erfahren habe. Nix Twitter, nix Facebook, nix SMS, ganz schnöde per Mundpropaganda auf dem Schulhof, vorm Schwimmunterricht: Ey, Freddie Mercury ist tot. Ach was? Ja! Oh. Zuhause dann das volle Programm auf MTV. Ich glaube, die haben 48 Stunden lang nur Queen-Videos gespielt damals. Heute würden sie wohl nicht mal bei Ausbruch des 3. Weltkrieges ihren Mist unterbrechen. Aber damals war es das Nonstopthema bei Steve Blame und Co. Kurt Cobain mag zwar bekanntermaßen als „der erste MTV-Tote“ gelten, aber für mich war es – wenn auch in einem ganz anderen Sinne – eindeutig der Freddie.

Es gab dann ja auch dieses Mega-Tribute-Konzert im Londoner Wembley-Stadion, live übertragen im Radio und TV (ich hab das noch auf Tape irgendwo im Keller!) mit allem, was damals so angesagt war: von Guns’N’Roses über George Michael bis … Oh weh, über diese Keywords freut sich jetzt aber das Google-Ranking dieses Blogs, und zugegeben: Musikalisch gesehen passen Queen mit ihrem bombastisch-schwülstigen Stadionrock ja hier so gut rein wie Schminktipps oder Formel-1-Berichte. Und auch mein persönliches Verhältnis zu Queen war doch eher von neutraler Natur. Ehrlich gesagt bin ich auch noch nie einem richtigen Fan begegnet – außer meinem damaligen Musiklehrer, der es nach den Beatles dann fast noch geschafft hätte, mir auch das Queensche Repertoire durch Dauerbeschallung lebenslang so richtig zu versauen. Aber im Gegensatz zu den Beatles (war ein Geschenk) habe ich keine einzige Queen-Platte im Schrank, fällt mir gerade so auf.

Aber Zeitgeschichte ist eben Zeitgeschichte. Und deshalb als unser Beitrag zum Thema des Tages auch an dieser Stelle: Ruhe in Frieden, Freddie.
Dazu hätte jetzt ja als Lied der Woche ein schöner geschmackvoller Queen-Remix gepasst, aber find‘ da mal auf die Schnelle einen. Vielleicht gibt’s davon bald ja ne Menge, denn pünktlich zu Freddies 20. Todestag gibt es einen „Don’t stop me now“-Remixcontest für alle Hobbyproduzenten .
Bis da was Gescheites kommt, gibt’s jetzt eben „Under Pressure“, was man vielleicht als einen meiner Queen-Favoriten bezeichnen könnte, gesungen von Annie Lennox und David Bowie beim oben genannten Tribute-Konzert von 1992:

Zurück aus der Zukunft: Martys Schuh

Die „Zurück in die Zukunft“ Streifen – ganz klar absolute Kinoklassiker und wohl drei der besten Jungsfilme ever. Alles drin, was der männliche Heranwachsende (zumindest damals) cool fand: Gitarrensolo auf Knien, Zeitreisen, Verfolgungsjagden, einen Haufen schulhoftauglichen 80er-Jahre-Humor, nerdige technische Details à la Fluxkompensator oder das Zeit-Paradoxon, einen Sport-Almanach… und, logisch: Hoverboards. Kennt jeder. Nicht? Na über den Boden gleitende Skateboards ohne Rollen eben. Einziger Nachteil: die Dinger funktionieren nicht auf Wasser, wie Marty McFly in Teil zwei der Trilogie erfahren muss.
Überhaupt wird uns in „Back to the Future II“ (1989) die damals scheinbar noch so weit entfernte Zukunft des Jahres 2015 nahe gebracht. Inklusive Hoverboards. Nun ja, das wird wohl zu dem Termin nichts mehr werden, aber zumindest die futuristischen Nike-Stiefel, mit denen der Doc den Marty zeitgemäß ausstattete, gibt es jetzt doch tatsächlich. Geschlagene 22 Jahre hat der US-Turnschuhhersteller gebraucht, um das Teil auf den Markt zu bringen. Seinerzeit hätten sie sich daran wahrscheinlich dumm und dämlich verdient. Heute gibt’s vom streng limitierten „2011 Nike MAG“ nur 1.500 Paare, die auf eBay verkloppt werden. Für einen guten Zweck, nämlich die Michael J. Fox‘ Parkinson-Stiftung. Gerade gingen die Auktionen los, stehen aber alle so bei 5.000 Dollar (allerdings inklusive Versand). Dann warte ich doch lieber aufs Hoverboard und hoffe da wenigstens auf vernünftigere Straßenpreise.