Wahlfieber 2013

Leipzig, Bundestagswahl, Wahlwerbung
Bundesarchiv, B 145 Bild-F086568-0028 / Kirschner, Harald / via Wikimedia Commons

Wird Zeit, dass endlich gewählt wird. Was für ein Theater. Kanzlerkette, Stinkefinger. Das sind die Themen, die das Land bewegt. Am besten gar nicht mehr hingucken, Medienpause machen, höchstens noch kurz den Wahl-O-Maten konsultieren (um sich dann eh wieder nicht an das Ergebnis zu halten) und gut ist.

Aber auch mit den besten Vorsätzen nicht vorbei kommt man an dem bunten Plakate-Wald, der in diesen Tagen unsere Straßen säumt.  Also schauen wir uns die doch mal genauer an. Zeit für Inhalte. Der große Bodenseebass-Wahlplakate-Check.

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Wahl 2011: Apocalypse now

So. Die Wahl ist gelaufen, und die Plakatwälder lichten sich so langsam wieder. Wechselstimmung auch hier am Bodensee: Konstanz ist endgültig in die Liga der grünen Superhochburgen aufgestiegen, die anderen Wahlkreise rund um den See schicken (auf indirektem Wege) ebenfalls grüne Abgeordnete nach Stuttgart.

Während die einen diese kleine Revolution feiern, lecken die anderen ihre Wunden und machen ihrem Ärger über das Wahlvolk, das uns das alles eingebrockt hat, Luft. Und das natürlich in eiligst gegründeten Gruppen bei Facebook und Co., wie sich das heutzutage eben gehört. Wenn man diesen Leuten Glauben schenken darf, ist der Untergang des Abendlandes nahe und unser schönes Musterländle bald total kaputt gemacht durch solch total durchgeknallte Anarchisten wie dem designierten neuen Landesvater, dem bäumeschneidenden Hobbygärtner Kretschmann.

Bin ja mal gespannt, was diese aufgebrachten Online-Wutbürger dann in zwei Jahren abziehen, wenn Daimler und Porsche tatsächlich nur noch Tretautos herstellen, der Liter Benzin zwanzig Euro kostet, kein Strom mehr aus der Steckdose kommt, Baden-Württemberg zum Armenhaus der Republik geworden ist und der Islam uns alle überrollt hat. Das zumindest sind die Horrorszenarien, mit denen der aufgebrachte Mappusmob auf Facebook wild um sich postet.

Wer solche Freunde nicht hat, kann trotzdem mitlesen: Archiviert wird das ganze Zeug nämlich auf Blogs wie bwuntergang.tumblr.com. Zum Glück für die Betroffenen und alle Zeitzeugen mit Hang zum Fremdschämen anonymisiert. Realsatire pur, wirklich.