Unser Lied der Woche ist eigentlich ein alter Hut. Als Vinyl-Bootleg vor acht Jahren erschienen und seitdem auf Partys rauf- und runtergespielt, gibt es die schöne Drum&Bass-Version des Gorillaz-Klassikers „Feel Good Inc“ aus Köln jetzt aber ganz frisch als Gratis-Download. Wo? Da.
Musik
Hang the DJ
Okay, den Rummel um die GEMA-Reform hat ja wohl jeder mitgekriegt. Riesenaufregung. Abzocke von Clubbetreibern, alle Diskos bald am Ende, Proteste, Shitstorm, Skandal. Kennste? Kennste. Aber nun wird es erst richtig lustig. In Bälde kommt da ein neuer GEMA-Tarif um die Ecke gegrätscht, der nicht die dicken, kohlescheffelnden Clubmanager, sondern den kleinen DJ von nebenan persönlich an die Kandare nimmt. Tarif VR-Ö heißt das Ding.
Worum geht’s? Um den Platten- oder CD-Koffer des DJs beziehungsweise sein Laptop. Bisher waren die Gebühren für kopierte Tonträger den Clubs mit in Rechnung gestellt worden, nun werden die MP3-Aufleger selbst zur Kasse gebeten – oder unter gewissen Umständen auch nicht. So richtig blickt man da ja spontan nicht durch. Die De:Bug hat sich die Mühe gemacht, das Ganze ausführlichst zu erklären und netterweise auch ein Schaubild zu malen, das den Wahnsinn bestens illustriert. Und wir lernen schnell: File ist nicht gleich File.
Also, Fallbeispiel eins: Du legst mit selbstgebrannten CDs auf? Pech, musste zahlen. Pro Track 0,13 Euro. Fallbeispiel zwei, und jetzt wird’s kompliziert: Du kaufst eine MP3, ganz legal, nehmen wir jetzt mal an, und lädst sie auf Deinen Rechner. Soweit ist alles safe. Aber sobald Du Dir zum Auflegen das File auf Dein Laptop oder einen Stick ziehst oder eine CD brennst, überschreitest Du die rote Linie. Die abgespielte Datei wird gebührenpflichtig. Ob da ein Aufseher an der Kanzel steht und mitschreibt oder ob ein fieser GEMA-Trojaner auf Deinem Notebook das automatisch erledigt und die fälligen Gebühren gleich abbucht – keine Ahnung. Vielleicht gibt es ja auch Hausbesuche à la GEZ durch Außendienstmitarbeiter.
Sicher ist nur: Das Ganze tritt am 1. April (sic!) in Kraft. Das heißt bei der folgenden Veranstaltung, die wir Euch jetzt schon wärmstens ans Herz legen, wird noch alles beim Alten sein:
So ist es an besagtem Abend GEMA-mäßig völlig egal, ob Kollege Double-L von seinen frisch codierten Beatport-MP3s die bald kostenpflichtige Sicherungskopie spielt oder vor lauter Verwirrung doch wieder seine Vinylscheiben auspackt. Die sind nämlich auch nach dem Stichtag völlig lizenzgebührenfrei.
Ruhe in Frieden, MCA
Seine schwere Krankheit war ja seit Jahren bekannt, und doch hat man irgendwie gedacht, dass das schon alles wieder gut wird mit dem Mann. Zumal er ja mit seiner Band erst im letzten Jahr noch eine Platte herausgebracht hat. Die Band sind die Beastie Boys, und bei dem Mann handelt es sich um Adam Yauch alias MCA. Nach dreijährigem Kampf gegen den Krebs ist der New Yorker Hip-Hop-Veteran heute gestorben. Mit 47 Jahren.
Lied der Woche: SpectraSoul – Light in the Dark
Neues und gewohnt Gutes vom britischen Duo SpectraSoul, auf das wir hier ja schon mal anlässlich seines supergelungenen Adele-Remix hingewiesen haben. Die in wenigen Tagen erscheinende Vorabsingle aus dem kommenden Debütalbum der beiden steht dem in nichts nach und macht richtig Appetit auf den Longplayer. Ein offizielles Video gibt’s auch dazu, das wir hier auch gleich als Lied der Woche vorstellen. Da passt finde ich so ziemlich alles. Vor allem, weil bei aller Reduktion immer noch so ein spezieller Drive dahinter steckt, der das Ganze so besonders macht. Cool.