Wahlfieber 2013

Leipzig, Bundestagswahl, Wahlwerbung
Bundesarchiv, B 145 Bild-F086568-0028 / Kirschner, Harald / via Wikimedia Commons

Wird Zeit, dass endlich gewählt wird. Was für ein Theater. Kanzlerkette, Stinkefinger. Das sind die Themen, die das Land bewegt. Am besten gar nicht mehr hingucken, Medienpause machen, höchstens noch kurz den Wahl-O-Maten konsultieren (um sich dann eh wieder nicht an das Ergebnis zu halten) und gut ist.

Aber auch mit den besten Vorsätzen nicht vorbei kommt man an dem bunten Plakate-Wald, der in diesen Tagen unsere Straßen säumt.  Also schauen wir uns die doch mal genauer an. Zeit für Inhalte. Der große Bodenseebass-Wahlplakate-Check.

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Wetterbericht

Und nun zum Wetter: Amtlicher Sturm gestern. Bodenseebass mischte sich unter die Katastrophen-Touristen und knipste den schönsten Weltuntergang des noch jungen Sommers:

Heute wieder alles ruhig. Saharahitze, Blitzsommer, 40 Grad im Schatten, die Soße läuft. Aber deshalb gleich ins Wasser rein? Kann das gut gehen? Wie gut, dass die Onlinepraktikanten einer Regionalzeitung vorab im so genannten „Selbstversuch“ getestet haben, wie das eigentlich so ist, das Baden. Im Sommer. Bei 40 Grad. Das Fundstück des Tages:

30 Jahre Handtelefon

Geburtstagskind des Tages: das Handy. Wird heute wohl 30 Jahre alt. Mein erstes Handtelefon war ja ein Alcatel. Mit zweizeiligem Display ausgestattet, lag super in der Hand und hatte einen kleinen niedlichen Antennenstumpen oben dran, den man – prima Spielzeug – leicht abschrauben konnte. War aus so einer Prepaid-Box von der Telekom. Weil Mobilfunkverträge waren ziemlich unbezahlbar und hätten sich eh nicht gelohnt. Schließlich habe ich das Gerät fast nie benutzt. Wenn so ein Ding in der Öffentlichkeit mal geklingelt hat, wurde man noch echt schräg angeschaut. Heute fällt man dagegen auf, wenn man im Zug oder Bus einfach nur so dasitzt, ohne auf einen Screen zu glotzen.

Doch zurück zum Alcatel. Designmäßig also super, war die Menüführung eher schwierig. Man musste in etwa eine halbe Stunde einplanen, um eine SMS abzusetzen. Aber egal, siehe oben. Meist lag das Ding im Handschuhfach, falls mal der ADAC gerufen werden musste (was bei meiner Rostlaube nicht ganz unwahrscheinlich war).

Lange hatte ich das Handy trotzdem nicht. Obwohl seinerzeit schon nicht ganz der letzte Schrei, wurde es mir in einer Diskonacht aus dem Auto geklaut – vor dem Metro war das. Das einzige, was wirklich was wert war in und an dem ollen Zweiergolf war zwar das Radio. Das hat der Depp aber drin gelassen. Ich, ziemlich angepisst wegen des professionell eingestochenen Lochs unterm Türgriff, lasse die Polizei rufen (vom Türsteher, mein Handy war ja weg). Muss ich machen, wegen Versicherung und so, und überhaupt, dachte ich. Die werden sich freuen, die Bullen, morgens um halb fünf. Werden kurz murren, die Personalien aufnehmen und gut is. Aber nee nee. Was machen die Cops? Holen doch tatsächlich ihr Detektiv-Pulver raus und nehmen Fingerabdrücke am Auto. Wie im Film. Waren zwar wohl überwiegend meine eigenen Tapser, aber egal. Ich als alter Hobbyagent war begeistert. Hatte nicht mal gewusst, dass die so was standardmäßig im Streifenwagen haben. Super Sache auf jeden Fall. Mein Respekt für so viel Gewissenhaftigkeit, liebe Polizei Friedrichshafen.

Den Dieb haben sie dann trotz mehrköpfiger Sonderkommission zwar nicht erwischt, und nach einer längeren handylosen Zeit ging‘s bei mir dann mit einem gebrauchten Siemens weiter. Aber irgendwann, irgendwann wird es klingeln, und ein kurz vor der Pension stehender Kripobeamter, den der Fall all die Jahre nicht losgelassen hat, wird mir eröffnen, dass sie das Arschloch endlich verhaftet haben. Dank Fingerabdruckabgleich. Und dann – in einer verschweißten Tüte mit Aktenzeichen dran – kriege ich mein Alcatel wieder.